Unser Experte für Asthma

Prof. Dr. med. Eckhard H. Hamelmann

Spezialisierungen: Asthma, Allergie, Kinder- und Jugendmedizin

Institution und Position: Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Kinderzentrum Bethel, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld. Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Allergie-Centrums Ruhr (ACR). Lehrstuhlinhaber (W3) für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie an der Ruhr-Universität Bochum.

Stand: 14.03.2018

Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Eckhard H. Hamelmann zum Thema “Asthma”

Warum gibt es immer mehr Menschen mit Asthma?

Asthma kann man heute schon recht gut behandeln. Die meisten Patienten, die Asthma haben, werden durch die gängigen Methoden und Medikamente, die wir auf dem Markt haben, gut behandelt. Asthma ist aber mehr als eine Erkrankung. Asthma verstehen wir heute als ein so genanntes Syndrom. Das heißt, ein Zusammenschluss wahrscheinlich verschiedener Erkrankungen. Asthma kann sehr unterschiedlich auftreten: Asthma kann mehr im Zusammenhang mit Infektionen, mehr im Zusammenhang mit Allergie oder mehr im Zusammenhang mit seelischen Belastungen auftreten. Oder zum Beispiel bei Patienten, die unter Fettleibigkeit leiden. Das heißt, Asthma können verschiedenen Diagnosen sein, die auch unterschiedlich behandelt werden müssten.

Unsere Vision für die Zukunft heißt: Wir brauchen eine maßgeschneiderte Therapie für die verschiedenen Unterformen des Asthma bronchiale. Da geht unsere wissenschaftliche Entwicklung hin. Dort geht die Entwicklung von neuen Medikamenten hin und wir hoffen, dass wir in der Lage sind, in 5 bis 10 Jahren maßgeschneiderte Medikamente für die einzelnen Unterformen des Asthma anbieten zu können, um so den Patienten möglichst ganz gezielt und möglichst effektiv und sicher behandeln zu können.

Was sind die typischen Merkmale von Asthma?

Das wesentliche Merkmal von Asthma bronchiale ist die so genannte reversible Atemwegsobstruktion. Das heißt: Es ist eine vorüber gehende Verengung der Atemwege, die dazu führt, das man eine Problematik hat bei der Ausatmung. Und dann gibt es dieses pfeifende Atemgeräusch, das so genannte Giemen, auch beim Husten zu beobachten. Das tritt vor allem auf bei Kleinkindern, gehäuft nach viralen Infekten. Das kann auftreten bei Sport. Das kann auftreten, wenn man mit bestimmten Allergenen exponiert wird, das heißt zum Beispiel in einem Pferdestall ist oder über ein blühende Wiese geht.

Wodurch entsteht ein Asthmaanfall?

Es gibt viele Gründe, warum Patienten mit Asthma plötzlich eine Atemnot verspüren, also einen so genannten Asthmaanfall erleben. Die Trägerfaktoren sind vielfältig. Das können zum Beispiel sein: Infekte der oberen oder unteren Atemwege, vor allem Virusinfekte, ganz harmlose Dinge eigentlich. Das kann sein eine körperliche Belastung, also ein Dauerlauf oder ein schneller Lauf, also ein Sprint. Das können auch emotionale Faktoren sein, wie Stress, Anstrengung, Anspannung. Das verstärkt dann sozusagen ein bestehendes Asthma. Und es kann vor allem sein eine Allergenexposition, das heißt also der Umgang mit einem spezifischen Allergen, zum Beispiel ein Pferd, was man reitet oder ein Pferdestall- oder Zirkusbesuch, wo bestimmte Tiere sind oder Pollen, die fliegen in einer bestimmten Blütezeit.

Heuschnupfen – Was kann ich zur Vermeidung von Asthma tun?

 

Heuschnupfen ist die klassische Erkrankung der oberen Atemwege und der Augen. Wir wissen natürlich, dass die oberen Atemwege und die unteren Atemwege zusammenhängen. Da gibt es keine Barriere, die sind nicht getrennt. Deswegen entsteht häufig Asthma auf dem Boden oder als Folge einer allergischen Erkrankung der oberen Atemwege – also als Folge eines Heuschnupfens. Es ist also ganz wichtig, das wir, wenn wir einen Patienten sehen mit einem ausschließlichen Heuschnupfen, hier alles machen, um diese allergischen Probleme zu lösen. Die wesentliche therapeutische Maßnahme hier ist die spezifische Immuntherapie. Das ist die Hyposensibilisierung mit dem spezifischen Allergen. Bei Patienten, wo wir eine spezifische Immuntherapie durchführen, ist das Risiko für die spätere Entstehung von Asthma halbiert.

Wie wird Asthma diagnostiziert?

Die Diagnostik von Asthma geschieht eigentlich in vier Schritten: Wir beginnen mit einer gründlichen Befragung des Patienten. Das ist die so genannte Anamnese. Hier geht es darum, was für Symptome auftreten, wann diese Symptome auftreten. Zum Beispiel: ist das eher im Winter oder ist das eher im Frühjahr bei der Birkenblüte? Eher im Sommer, wenn die Gräser blühen? Um also genau heraus zu finden, was sind die Ursachen, was sind die so genannten Trigger-Faktoren für Asthmaprobleme. Dann fragen wir nach der Familiengeschichte. Das heißt: Gibt es Eltern, gibt es Geschwister, die selber auch schon an Asthma oder an anderen allergischen Erkrankungen leiden?

 

Als Zweites wird der Patient gründlich untersucht. Man schaut nach den typischen Asthma-Symptomen. Die tauchen natürlich nicht regelmäßig auf, wenn man den Patienten grade das erste oder das zweite Mal sieht, weil ein Patient  mit Asthma eben anfallsweise Atemnot hat und im Intervall zwischen diesen Asthmaanfällen völlig symptomfrei sein kann.

 

Als Drittes kommt die Lungenfunktionsdiagnostik. Das ist eine Kerndiagnostik bei der Asthmabetrachtung. Hier geht es darum festzustellen, ob wir eine Verengung in den kleinen Atemwegen vorliegen haben, wie stark und ausgeprägt diese Verengung ist, Ob das eine so genannte reversible Obstruktion ist. Das heißt, ob wir mit Medikamenten diese Verengung auflösen können. Diese Unterscheidung ist wichtig zu anderen Lungenerkrankungen, wie der COPD, wo das nicht der Fall ist. Bei der Lungenfunktionsprüfung wird auch die so genannte bronchiale Überempfindlichkeit getestet. Das heißt, ob das Lungensystem eines Asthmatikers eben wirklich auf unspezifische Reize sehr stark übertrieben reagiert – ein wesentliches Merkmal von Asthma.

 

Abschließend als Viertes wird die Allergie-Diagnostik durchgeführt. Wir wissen, dass etwa 90 Prozent der Asthmatiker in irgendeiner Form eine allergische Sensibilisierung haben. Wir testen gegen die typischen Hauptallergene und das sind die Allergene in der Luft, zum Beispiel Hausstaubmilben, Gräser-Pollen, Birken-Pollen und auch Schimmelpilze. Wir testen gegen Tierepithelien, das heißt Hunde- und Pferdehaare. Und wir testen gegen Nahrungsmittel, zum Beispiel Fisch, Erdnüsse, Weizen, Hühnerei oder Kuhmilch.

Wie wird Asthma behandelt?

Die Therapie von Asthma bronchiale basiert auf drei Säulen. Die erste Säule, die ich ganz bewusst an den Anfang stellen möchte, ist die Asthmaschulung. Eine gut geschulte Mutter, ein gut geschulter Vater oder ein gut geschulter Patient sind mindestens genau so wertvoll wie ein sehr gut wirksames  Asthmaspray. Die Asthmaschulung hat zum Ziel, dass der Patient oder die Eltern oder die Betreuer sehr gut Bescheid wissen über die Erkrankung, das Wesen der Erkrankung, die Ursachen der Erkrankung, die notwendigen oder die möglichen Risikofaktoren, die zu einer Verschlechterung der Erkrankung führen. Also die Trigger-Faktoren, die auch zu Asthmaanfällen führen können. Wichtig ist in der Asthmaschulung dann das Management ganz genau zu besprechen und den Patienten oder den Betreuern klar zu machen, welche Medikamente in welchen Situationen und Notfallsituationen einzusetzen sind.

 

Die zweite Säule ist die Pharmakotherapie. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Sorten von Medikamenten. Das eine ist die Dauerbehandlung mit anti-entzündlichen Therapeutika. Hier ist wichtig anzuerkennen und wahr zu nehmen, das Asthma eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege ist. Hier funktioniert auch nur eine chronische Dauerbehandlung mit anti-entzündlichen Medikamenten. In der Form von Inhalationen wird diese durchgeführt. Neben den Dauermedikamenten kommen die Bedarfsmedikamente zum Einsatz. Immer dann, wenn der Patient eben anfallsweise eine Atemnot verspürt, also einen Asthmaanfall erlebt, muss er ein Notfallmedikament zur Verfügung haben. Das kann auch eingesetzt werden vor Sport, vor körperlicher Aktivität, um sich vor einem Asthmaanfall zu schützen.

 

Die dritte Säule der Asthmabehandlung sind alle Maßnahmen, die zur Verminderung oder zur Behandlung von allergischen Erkrankungen beitragen. Allergie ist ein wesentlicher Risikofaktor, eine wesentliche Ko-Morbidität von Asthma bronchiale. Das heißt, wir müssen all das vermeiden, was Allergie ausmacht. Das heißt zum Beispiel bei Tierhaarallergie die Tiere vermeiden, Haustiere abschaffen. Wir müssen versuchen bei einer Milbenallergie die Exposition mit der Hausstaubmilbe zu vermindern, zum Beispiel einen Matratzenüberzug anschaffen, das Haus so einrichten, das die Milbe möglichst in nur noch geringer Zahl im Haus zu finden ist. Daneben, bei einem gut kontrollierten Asthma, wenn die Asthmasymptome nicht im Vordergrund stehen, kann man durch eine spezifische Immuntherapie, also eine Hyposensibilisierung mit dem spezifischen Allergen versuchen, die Allergie auch kausal zu behandeln.

Welche Komplikationen können bei Asthma auftreten?

Die gefürchtetste Nebenwirkung oder die gefürchtetste Komplikation des Asthmas ist natürlich der akute Asthmaanfall. Das heißt, hier bleibt dem Patienten – wörtlich gesagt – die Luft weg. Er bekommt keine Luft mehr, weil er das Gefühl hat, er kann nicht mehr einatmen. In Wahrheit kann er nicht mehr ausatmen. Die Atemwege, vor allem die kleinen Atemwege am Rande der Lunge sind verengt. Die Luft wird dahinter gespeichert und kann nicht mehr richtig ausgeatmet werden. Der Patient verspürt also eine richtig massive Atemnot. Das ist der Asthmaanfall. Wenn dieser Asthmaanfall nicht rechtzeitig behandelt wird oder weiter voran schreitet, dann entsteht ein so genannter Status asthmaticus. Das ist ein Asthmaanfall, der über 10 oder 12 Stunden andauert. Das kann auch lebensbedrohlich sein. Hieran können Patienten versterben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Daneben ist ganz wichtig zu wissen, das Asthmatiker, die eine Nahrungsmittelallergie haben, was nicht selten der Fall ist, besonders gefährdet sind für starke anaphylaktische, das heißt schwere allergische Nebenwirkungen. Und das heißt beim Verzehr zum Beispiel von Erdnüssen oder von anderen Nahrungsmitteln, gegen die man allergisch ist, kann ein Asthmatiker besonders starke allergische Nebenwirkung erleiden, die auch zum Teil zu tödlichen Folgen führen können.

Welche Rolle spielen Schadstoffe beim Asthma?

Asthma ist eine Lungenerkrankung. Insofern liegt es nahe, dass Schadstoffe in der Luft natürlich auch einen Einfluss auf Asthma oder überhaupt die Lungenphysiologie ausüben. Das wurde lange Zeit überbewertet. Man hat immer gedacht, Asthmaentstehung und die Entwicklung von Asthma ist letztendlich eine Umweltproblematik, die durch die Abgase von Industrien oder von Autos hervorgerufen werden. Das hat sich mittlerweile relativiert.

 

Wir wissen, dass Asthma eine chronische entzündliche Erkrankung ist, die letztendlich vererbt ist. Aber wenn man Asthma hat, dann sind Umweltschadstoffe sehr gefährlich und führen zu mehr Problemen, häufigeren Anfällen und einem stärkeren Krankheitsgrad. Hier sind besonders zu nennen: Feinstäube, also KFZ-Emissionen. Es konnte gezeigt werden, dass, wenn man in der Nähe von großen Verkehrsstraßen wohnt, in der Tat eine schlechtere Asthmakontrolle und stärkere Krankheitsprobleme hat, als wenn man in ländlichen Gebieten wohnt. Andere Schadstoffe, die ganz bekannt sind, sind zum Beispiel Verdünnungsmittel in bestimmten Farben, die man auch meiden sollte. Und ganz wichtig: Das Rauchen – sowohl passiv als auch aktiv – ist ein wesentlicher Risikofaktor nicht nur für die Entstehung von Asthma, sondern auch eben für die Entstehung von Asthmaanfällen

Welche Rolle spielt Rauchen beim Asthma?

Neben der Genetik, also der familiären Belastung für die Entstehung von Asthma und der Allergie, spielt Rauchen einen wesentlichen Faktor bei der Entstehung von Asthma. Wir wissen heute, das zum Beispiel in Familien, wo die Mutter während der Schwangerschaft und auch noch nach der Schwangerschaft geraucht hat, das Risiko für die Entstehung von Asthma mindestens fünf Mal so hoch ist, wie in einer Familie, wo die Mutter nicht mehr raucht. Das väterliche Rauchen ist auch wichtig, aber nicht ganz so entscheidend. Das mütterliche Rauchen ist in der Tat ein Hauptrisikofaktor. Wenn man dann Asthma hat, ist das Rauchen natürlich auch noch ein wesentlicher Faktor, der dazu führt, dass Asthmaanfälle entstehen, dass also das Krankheitsniveau immer sehr hoch bleibt, das man häufig Symptome hat, das man viel hustet, das man eben häufig krank ist. Zusammengefasst kann man sagen, dass Rauchen eine der wesentlichen Trigger-Faktoren und ein ursächlicher Faktor für die Entstehung und die Erkrankung der Asthma bronchiale ist.

Mein Kind hat häufig Bronchitis – kann daraus Asthma werden?

Viele Eltern kommen mit ihren noch recht kleinen Kindern, besonders in den Wintermonaten, in die Ambulanz, in die Klinik, zu ihren Kinderärzten und klagen darüber, dass die Kinder immer wieder eine Bronchitis haben. Die Kinder haben zunächst einen kleinen Schnupfen, der sich dann in den tieferen Atemwegen festsetzt und immer wieder zu Husten führt. Wenn das etwa 5- bis 6-mal in einer Heizperiode, also von Oktober bis März auftritt, ist das normal, aber trotzdem sehr belastend für die Familie.

 

Die andere Frage ist dann immer: Hat mein Kind eigentlich schon Asthma? Häufig haben diese Kinder dann schon pfeifende Atemgeräusche, so dass man immer gleich an Asthma denkt. Die meisten Eltern kann man beruhigen und sagen: Das sind meist durch virale Infekte hervorgerufene Verengungen der Atemwege, die nicht zwangsläufig zu Asthma führen müssen. Nur wenn eine genetische Familienbelastung hinzukommt, also die Eltern   zum Beispiel schon Asthma haben und die kleinen Patienten selber unter Allergien leiden oder eine Neurodermitis haben, ist das Risiko für die Entstehung oder die spätere Entwicklung eines Asthma bronchiale deutlich erhöht.

Kann Asthma geheilt werden?

Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der kleinen Atemwege. Diese Erkrankung kann grundsätzlich nicht geheilt werden. Wir haben keine Medikamente, keine Wundermittel an der Hand, um Asthma wirklich zu heilen. Oftmals ist der Verlauf günstig: Patienten, die in dem ersten oder zweiten Lebensjahrzehnt  Asthma entwickeln, können dieses auch wieder verlieren. Andere Patienten entwickeln Asthma allerdings auch erst in späteren Lebensabschnitten, zum Beispiel erst mit 30 oder 40 Jahren.  Die persönliche, individuelle Entwicklung der Erkrankung ist schwer vorhersagbar. Es gibt natürlich einige Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Entscheidend ist, dass man Asthma heute gut behandeln kann, eine gute symptomatische Behandlung durchführen kann. Aber sie sollten nie daran glauben, wenn Ihnen jemand sagt „Asthma heile ich“.

Helfen Kuren bei Asthma?

Grundsätzlich ist es wichtig festzustellen, dass Asthma da behandelt werden muss, wo der Patient auch lebt. Es hilft uns nichts, wenn wir Asthma gut kontrollieren, wenn wir 6 Wochen im Hochgebirge oder an der Ostsee sind und Zuhause die Probleme genau so wieder auftreten, wie vorher. Deswegen ist das wesentliche Ziel, das Asthma dort zu kontrollieren, eine gute Behandlung durchzuführen, wo der Patient lebt.

Asthmakuren können allerdings wirklich helfen, einen Patienten zu stabilisieren. Das passiert oft auf unterschiedlichen Wegen. Eine Asthmakur kann dazu führen, dass eine allergische Exposition, also die Allergenbelastung reduziert wird. Im Hochgebirge gibt es keine Milben, an der Ostsee gibt es deutlich weniger blühende Bäume oder blühende Gräser. Das kann dazu führen, dass sich die Lunge ein bisschen beruhigt, das die Entzündung herunter gefahren wird.

Ein anderer, guter Vorteil von Kuren sind die Schulungsangebote, die dort durchgeführt werden. Hier kann also ganz komprimiert über mehrere Wochen am Stück Asthmaschulung betrieben werden. Der Patient wird also regelmäßig an die Hand genommen. Man erklärt ihm sehr gründlich, was er machen muss, wie er inhaliert, was für Notfallmedikamente er einnimmt und am Ende der Kur ist er mit Sicherheit besser geschult als vorher und kann daher besser das Management selber übernehmen und seine Behandlung behandeln.

Kann man mit Asthma Sport treiben?

Patienten, die Asthma haben, haben natürlich häufig beim Sport ihre Probleme. Das heißt: ihr Husten oder ihre anfallsweise Atemnot entsteht häufig dann wenn sie sich körperlich belasten. Das soll aber nicht dazu führen, keinen Sport mehr zu treiben oder den Patienten zu sagen: Bitte schonen Sie sich, nehmen Sie nicht mehr teil am Schulsport oder versuchen Sie nicht mehr sich viel zu bewegen. Ganz genau das Gegenteil ist der Fall: Wir müssen versuchen alle Patienten, die Asthma haben, so einzustellen, dass sie Sport ganz regelmäßig durchführen können. Wir konnten zeigen, dass Patienten, die regelmäßig Sport machen, letztendlich eine verbesserte Asthmakontrolle haben, weniger Symptome haben, weniger Anfälle erleiden. Sport ist also auch eine Art von Prävention gegen schlechte Asthmakontrolle, gegen viele Asthmaanfälle. Und unsere Aufgabe gemeinsam mit dem Patienten ist es, den Patienten so einzustellen, das Asthma so zu kontrollieren, dass Sport möglich ist.

Wer ist besonders gefährdet für Asthma?

Asthma ist eine chronisch entzündliche Lungenerkrankung, die einen ganz starken genetischen Anteil hat. Wir können sagen, dass bei Familien, wo Vater und Mutter bereits Asthma haben, die Wahrscheinlichkeit für ein Kind, das dort geboren wird, später einmal Asthma zu entwickeln, bei 70 bis 80 Prozent liegt. Das macht deutlich, wie stark der genetische Anteil ist. Daneben gibt es bestimmte genetische Faktoren die dazu führen, dass das Risiko für die Entstehung von Asthma deutlich erhöht wird. Ganz wichtig als Umweltfaktor ist das Rauchen zu nennen. Kinder, die sehr früh mit Tabakrauch in Verbindung kommen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Asthma zu entwickeln.

Ein anderer wichtiger Faktor sind die Allergien: Bei Patienten, wo sehr früh eine allergische Sensibilisierung nachgewiesen wird, zum Beispiel gegen Nahrungsmittel oder gegen Hausstaubmilben, ist das Asthmarisiko deutlich erhöht. Ein weiterer Risikofaktor ist die so genannte atopische Dermatitis, das ist die Neurodermitis. Bei Patienten, wo eine Neurodermitis in den ersten Lebensjahren auftritt, ist das Asthmarisiko ebenfalls deutlich erhöht.

Was gibt es Neues bei der Behandlung von Asthma?

Glücklicherweise kann Asthma bronchiale heute sehr gut und sehr effizient behandelt werden. Fast 80 Prozent der Patienten mit Asthma bronchiale können mit den gängigen Medikamenten gut eingestellt werden, so dass die Asthmakontrolle zumindest teilweise oder recht gut erfolgt, so dass der Patient am normalen alltäglichen Leben teilnehmen kann und auch Sport treiben kann.

 

Es gibt daneben natürlich noch einen Prozentsatz von – sagen wir mal – 10 bis 20 Prozent der Patienten, die keine gute Asthmakontrolle haben, wo also regelmäßige Symptome, häufige Anfälle, häufige Arztbesuche im Vordergrund stehen. Für diese Patienten gibt es mittlerweile einige neue Medikamente. So konnten zum Beispiel Patienten mit einem sehr starken allergischen Anteil ihres Asthmas bronchiales einen so genannten monoklonalen Antikörper einsetzen. Dieser bindet  das so genannte IGE – das ist das Immunglobulin, das  für die Entstehung von Allergien zuständig ist. Mit dieser neuen Methode können Patienten mit schwerem allergischen Asthma bronchiale sehr gut behandelt werden

Welche Neuheiten erwarten Sie in den nächsten 3 – 5 Jahren?

Asthma kann man schon heute recht gut behandeln. Die meisten Patienten, die Asthma haben werden durch die gängigen Methoden und Medikamente, die wir auf dem Markt haben gut behandelt. Asthma ist aber mehr als nur eine Erkrankung. Asthma verstehen wir heute als ein sogenanntes „Syndrom“, das ist also wahrscheinlich ein Zusammenschluss verschiedener Erkrankungen.

Asthma kann sehr unterschiedlich auftreten. Asthma kann mehr im Zusammenhang mit Infektionen, Allergie oder seelischen Belastungen auftreten. Oder zum Beispiel auch bei Patienten, die unter Fettleibigkeit leiden. Das heißt, Asthma können verschiedene Diagnosen sein, die auch unterschiedlich behandelt werden müssten.

Unsere Vision für die Zukunft heißt also, wir brauchen eine maßgeschneiderte Therapie für die verschiedenen Unterformen des Asthma Bronchiales. Da geht unsere wissenschaftliche Entwicklung hin, dort geht die Entwicklung von neuen Medikamenten hin und wir hoffen, dass wir in der Lage sind in 5-10 Jahren maßgeschneiderte Medikamente für die einzelnen Unterformen des Asthma anbieten zu können, um so dem Patienten wirklich ganz gezielt und möglichst effektiv und sicher behandeln zu können.

Infos zur Person

Ich beschäftige mich mit dem Thema Asthma bronchiale und allergischen Atemwegserkrankungen seit über 20 Jahren. Aktuell als Direktor der Klinik für Kinder und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum leite ich eine der großen Kliniken für Lungenerkrankungen in diesem Lebensalter. Wir sehen dort regelmäßig viele Patienten mit Asthma, mit Allergien, aber auch mit anderen Lungenerkrankungen. Wir behandeln sie dort in einem großen Team von sechs Lungenfachärzten für Kinder und Jugendliche. Ich bin aktiv beteiligt in nationalen und internationalen Gremien, die sich damit beschäftigen Asthma bronchiale zu erforschen und die Behandlung von Asthma bronchiale zu verbessern. So bin ich als Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie aktiv beteiligt an den nationalen Programmen. Ich bin der erste Vorsitzende des sogenannten German Asthma Net. Das ist das erste deutsche Register für schweres Asthma. Ich bin Mitglied im Board der Sektion für Asthma der European Academy for allergy and clinical immunology, das ist die europäische Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Weiterhin bin ich Leiter der Arbeitsgruppe “schweres Asthma” in der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie, beschäftige mich also dort im Wesentlichen mit den schwierigen Asthmaanfällen, mit neuen Möglichkeiten zur Therapie und Diagnostik von Asthma bronchiale. Meine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind seit Jahren die Erforschung der grundlegenden Zusammenhänge bei der Entstehung von allergischen Atemwegsentzündung, bei Erforschung neuer Therapien und bei der Erforschung neuer Präventionsmöglichkeiten.

Infos zur Klinik

Die Ruhr-Universität Bochum hat als einen langjährigen Schwerpunkt die Pneumologie, das ist also die Erforschung von Lungenkrankheiten. Asthma bronchiale ist nachdem die Tuberkulose erfolgreich bekämpft und sozusagen nicht mehr häufig auftritt den höchsten Stellenwert. Das ist die Erkrankung, die wir heute am meisten bei Lungenerkrankung feststellen. Die Ruhr-Universität Bochum beschäftigt sich seit Jahren mit der Erforschung der Grundlagen der Entstehung dieser Erkrankung mit Möglichkeiten zur Behandlung. Wir haben hier ein Allergiezentrum Ruhr gegründet, wo wir interkollegial in den verschiedenen Fachdisziplinen – Hals-Nasen-Ohren, Dermatologie, Pneumologie, und Kinderheilkunde, sowie auch mit experimentellen Instituten – uns ganz gezielt dem Gebiet Asthma und Allergie widmen, um hier in Forschung und Lehre und im Unterricht von Kollegen und Studenten das Fach umfassen zu behandeln.

Lebenslauf:

1970-1983: Schulbesuch
1970-1974: Grundschule Marburg
1974-1978: Gymnasium Martin-Luther-Schule in Marburg
1978-1983: Ernst-Barlach-Gymnasium in Kiel
1985-1991: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
1985-1991: Studium der Medizin
1987-1990: Studium von Sport und Sportwissenschaften
1986-1991: Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes
1987-1989: Famulaturen in Kiel, Wien, Boston
1990-1991: Praktisches Jahr (Innere Medizin, Inselspital, Bern; Pädiatrie, Universitäts-Kinderklinik Kiel; Chirurgie, Massachussetts General Hospital, Boston)

 

Berufliche Weiterbildung

 

1992: Approbation
1992: Promotion zum Doktor der Medizin: Abt. Immunologie der Christian Albrechts Universität Kiel (Direktor: Prof. Dr. Dr. Müller-Ruchholtz), Thema: „Einfluss von Anti-MHC Klasse-II Antikörpern auf die Abstoßungsrate bei der allogenen Knochenmark-Transplantation in der Ratte“
2000: Asthma-Trainer Zusatzqualifikation
2001: Neurodermitis-Trainer Zusatzqualifikation
2001: Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde (Pädiatrie)
2002: Zusatzbezeichnung Allergologie
2002: Habilitation für das Fach Pädiatrie und Allergologie am Fachbereich der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Thema: “Mechanismus der Allergien-Induzierten Ausbildung von Atemwegs-Entzündung und Atemwegs-Hyperreaktivität”
2004: 5th Pediatric Bronchoskopy Course zertifiziert von der European Respiratory Society, Imperial College, London
2006: Schwerpunktbezeichnung Pädiatrische Pneumologie
2008: Schwerpunktbezeichnung Pädiatrische Rheumatologie
2010: Schwerpunktbezeichnung Pädiatrische Infektiologie

 

Berufliche Anstellungen

 

1990 – 1991: Praktisches Jahr
1990: Unterassistent, Universitätsklinik Bern, Schweiz
1991: Surgical House Officer, Mass Gen. Hospital, Boston, USA
1991: 3. Abschnitt Praktisches Jahr, Univ.-Kinderklinik, Kiel
1992 – 1993: Arzt i.P./ Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitäts-Kinderklinik, Kiel,
1993 – 1997: Fellowship Allergy and Immunology, Dept. of Pediatrics (Direktor: Prof. Dr. EW Gelfand), National Jewish Research Center, Denver/ CO, USA
1993-95: Research Assistant
1995-96: Research Associate
1996-97: Supervisor/ Instructor (junior faculty)
1997 – 2002: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. U. Wahn), Charité-Universitätsmedizin Berlin
1997 – 1999: Assistenzarzt
1999 – 2002: Leiter der AG „Grundlagen der Allergologie“
2003 – 2006: Oberarzt an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie, Charité Universitätsmedizin
2004 – 2008: Universitäts-Professor (C3) für Pädiatrische Allergologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin
2006 – 2008: Leitender Oberarzt und Stellvertreter des Direktors an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Charité
Seit 2008: Direktor der Klinik und Ordinarius (W3) für Pädiatrie Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Ruhr-Universität Bochum
2009 Wahl zum Sprecher des Allergie-Centrum Ruhr (ACR) und zum Vorsitzenden des German Asthma Net e.V. (GAN)

 

Wissenschaftliche Qualifikationen

 

1989 – 1991: Institut für Immunologie, CAU Kiel Promotion, Fertigstellung der Dissertation 1992 Tiermodell der allogenen Knochenmarktransplantation Einfluss von MHC-Klasse-II Molekülen auf Transplantatabstoßung
1993 – 1997: National Jewish Research Center, Denver
1993 – 1995 DFG-Forschungs-Stipendium als Postdoktorand
1995 – 1997 Research Grant der AAAA-I, Themen:
Mechanismen der Th2-Zytokin-Produktion
Regulierung der IgE-Produktion
Bedeutung von B-Zellen, Mastzellen, IgE, T-Zellen und Th2-Zytokinen IL-4 und IL-5 bei der Ausbildung von AI und AHR
Besondere Rolle von CD8+ T-Zellen für AI und AHR
Etablierung von muriner in vivo Lungenfunktionsmessung

Themen der Forschungsprojekte:

Neue inhalative Steroide zur Asthmatherapie (Klinische Studien)
Therapie von Asthma bronchiale mit anti-IL-5 (Klinische Studie)
Therapie von SAR mit Anti-IgE (Klinische Studie)
Einfluss von Endotoxinen zur Prävention/ Inhibition von allergischer Sensibilisierung
Therapie/ Prävention von AI und AHR mit anti-IL-5 (DFG)
Therapie von AI und AHR mit Anti-IgE (Novartis)
T-Zell-Kostimulation bei Allergie und Asthma (KFG Allergologie)
Determinanten der Entwicklung von Allergien bei Patienten (KFG)
Allergenität von gentechnologisch veränderten Lebensmitteln (BMBF)
Bedeutung von Nahrung und Darmflora bei der Entstehung von Atopie im Säuglingsalter (BioProfile/ BMBF; Infabio/ EU-Projekt)
Rolle von Dendritischen Zellen (NBL3/ BMBF)
Gen-Expressions-Profile (NGFN/ BMBF)

Mitgliedschaften:

Publikationen:

  • Oefner CM, Winkler A, Hess C, Lorenz AK, Holecska V, Huxdorf M, Schommartz T, Petzold D, Bitterling J, Schoen AL, Stoehr AD, Vu Van D, Darcan-Nikolaisen Y, Blanchard V, Schmudde I, Laumonnier Y, Ströver HA, Hegazy AN, Eiglmeier S, Schoen CT, Mertes MM, Loddenkemper C, Löhning M, König P, Petersen A, Luger EO, Collin M, Köhl J, Hutloff A, Hamelmann E, Berger M, Wardemann H, Ehlers M. Tolerance induction with T cell-dependent protein antigens induces regulatory sialylated IgGs. J Allergy Clin Immunol. 2012 Jun;129(6):1647-1655.e13. Epub 2012 Apr 12. PubMed PMID: 22502800.
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